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Darmgesundheit
Wieso ich fast alle meine PatientInnen mit Allergien über den Darm behandle.
Die meisten meiner PatientInnen schildern, dass sie erst im Laufe der Pubertät oder später die ersten Allergiesymptome entwickelt haben - also dass diese Erkrankung nicht angeboren, sondern erworben ist. Die häufigsten Beschwerden sind Augenjucken, Niesen, eine rinnende oder verstopfte Nase und Abgeschlagenheit.
Aus Sicht der TCM gehören die oberen Atemwege zur Lungenfunktion, die Lunge wird gemeinsam mit Dickdarm dem Metallelement zugeschrieben. Was bedeutet das?
Die TCM lehrte uns schon vor mehr als 2000 Jahren, dass der Darm in enger Verbindung mit der Immunabwehr der Atemwege steht.
Die Gelehrten von Traditionellen Heilweisen erforschten durch Beobachtung und Erfahrungen, welche Faktoren (Klima, Ernährung, Emotion,...) auf den Organismus einwirken und welche Auswirkungen das haben kann. So wurden die Organe den verschiedenen Elementen zugeordnet, die bestimmte Eigenschaften repräsentieren. Das Metallelemente entspricht einer scharfen Klinge, die Gegenstände trennen kann. So wird nicht nur getrennt, sondern auch unterschieden - zwischen fremd und körpereigen, zwischen gut (wird aufgenommen) und schlecht (wird ausgeschieden). Demnach konnten die Menschen bereits vor mehr als 2000 Jahren herleiten, dass der (Dick-)Darm funktionell in enger Verbindung mit der Immunabwehr der Atemwege steht.
Heute wissen wir: 80 % der Immunsystems wird im Darm geprägt. Hier entscheiden letztendlich die Immunzellen nicht nur, welches Lebensmittel verträglich ist, sondern auch welche Blütenpollen, welche Tierhaare und welche Duftstoffe.
Meine Erfahrung mit komplementärmedizinischen Methoden zeigt mir immer wieder auf, dass zur nachhaltigen Behandlung der Allergie die Darmgesundheit unumgänglich ist.
Ein wunderbares Beispiel einer jungen Patientin, 35 Jahre alt: seit 20 Jahren litt sie so stark an einer Allergie auf Frühblüher und Gräser, dass sie zur schönsten Jahreszeit ohne Medikamente kaum das Haus verlassen konnte. Auch eine Immuntherapie brachte keinen Erfolg. Obwohl sie keinerlei Verdauungsbeschwerden hatte, konnten wir letztendlich eine Glutensensitivität diagnostizieren. Erst seit ihrer Ernährungsumstellung ist die Allergie wie von Zauberhand fast zur Gänze verschwunden!
Das ist natürlich nur ein Beispiel und jeder Fall ist individuell zu betrachten. Aber falls du an Allergien leidest, überlege dir bitte, ob auch bei dir die Beschwerden mit deiner Darmfunktion in Verbindung stehen können.
Meide in der Allergiezeit bestmöglich histaminreiche Lebensmittel. Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der von den Immunzellen bei Kontakt mit Allergenen freigesetzt wird. Histamin verursacht Symptome wie Juckreiz, Rötung der Haut oder Schleimhäute, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit und vieles mehr. Wenn du bereits solche Beschwerden hast und dich zusätzlich von histaminreichen Lebensmitteln ernährst, erhöhst du deine Histaminlast.
Histaminreich sind vor allem vergorene Lebensmittel wie Bier, Wein, Sekt, reifer Käse, Dosenfisch oder Hartwürste. Aber auch Avocado, Erdbeeren, Schokolade und viele andere Genussmittel können Histaminreaktionen verstärken.